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Eduard Bichler
Von Stadtwiki
Eduard Bichler (* 18. Mai 1819 in Pforzheim; † 19. Oktober 1899 ebendort) war ein badischer Unternehmer und Politiker.
Der Schmuckfabrikant war Stadtrat, badischer Landtagsabgeordneter sowie Mitgründer und Förderer mehrerer Pforzheimer Vereine.
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Leben und Wirken
Er war längere Zeit Handelsreisender für Pforzheimer Bijouterie-Unternehmen, bevor er seine eigene Fabrik gründete, die er bis zu seinem Tod leitete.
Bichler war Gründungsmitglied des Pforzheimer Verschönerungsvereins, Mitbegründer des ersten Pforzheimer Männergesangvereins und wirkte bei der freiwilligen Feuerwehr Pforzheim viele Jahre als Hauptmann. Bei der Neugründung des Turnvereins im Jahr 1860 war Bichler einer der eifrigsten Förderer des jungen Vereins, dessen erster Vorsitzender er längere Zeit war und dem hauptsächlich der Bau der Turnhalle zu verdanken war.
Er gehörte ab 1863 dem Bürgerausschuss an und war bis 1878 Stadtrat. Ab 1867 gehörte er außerdem dem Bezirksrat, ab 1868 dem Ortsschulrat und ab 1871 dem Kreisrat an. Von 1875 bis 1881 gehörte er dem badischen Landtag an.
Zusammen mit anderen Pforzheimer Honoratioren, darunter der Ludwig Auerbach (1840–1882), Louis Franzmann (1825–1896) und Alfred Waag (1845–1912), gehörte Eduard Bichler dem 1876 gebildeten Komitee zur Errichtung eines Kriegerdenkmals an. Drei Jahre später wurde Pforzheims Kriegerdenkmal eingeweiht.
Anlässlich Bichlers achtzigsten Geburtstages im Mai 1899 würdigte ihn die Fachpresse:
- „Seinen 80. Geburtstag feierte am 18. d. Mts. Herr Bijouteriefabrikant Eduard Bichler in Pforzheim, ein im öffentlichen Leben Pforzheims und Badens vielseitig thätiger und hochverdienter Mann, dem aus Anlass des erfreulichen Ereignisses selbstverständlich mancherlei Ehrungen zu Teil wurden. Möge dem zwar greisen, aber noch sehr rüstigen Geburtstagskind noch manches Jahr ungestörter Gesundheit und geistiger Frische beschieden sein.“ (Deutsche Goldschmiede-Zeitung, Jahrgang 1899, Seite 126).[1]
Dieser Wunsch erfüllte sich jedoch nicht: Nur wenige Monate später starb Eduard Bichler noch im selben Jahr im Alter von 80 Jahren in seiner Heimatstadt Pforzheim.
- „In Pforzheim ging am 18. d. Mts. Herr Bijouterie-Fabrikant Eduard Bichler nach fast 81jähriger Pilgerwanderung auf dieser Welt in ein besseres Jenseits hinüber. Ein imposantes Leichenbegängnis bewies, welch’ grosse Verdienste der Verstorbene sich um die gemeinnützigen Bestrebungen in Pforzheim erworben und wie sehr sie anerkannt werden. Bichler vertrat 1875/81 die Stadt Pforzheim als nationalliberaler Abgeordneter im Landtage, bis er von dem Demokraten Schober abgelöst wurde.“
schrieb die Deutsche Goldschmiede-Zeitung in einem kurzen Nachruf (1899, Seite 240).[1]
postume Ehrungen
Seit 1901 erinnert in Pforzheim der Bichlerstein am Davosweg an Eduard Bichler.
Am 16. Dezember 1912 wurde in Pforzheim die Bichlerstraße nach Eduard Bichler benannt.
Literatur
- Badische Biographien, T. 5, 1891-1901
- Deutsche Goldschmiede-Zeitung, Jahrgang 1899, Seiten 126 und 240
- Aloys Stolz (Bearb.): Geschichte der Stadt Pforzheim, Pforzheim 1901, S. 325-326. (online)
- Lebendige Vergangenheit, Heft 12, Ausgabe vom 23. Februar 1963
Weblinks
- Eintrag Eduard Bichler (Identifikations-Nr. 313931) in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg online
- GND 1012557170 (leo-bw.de | deutsche-digitale-bibliothek.de | archivportal-d.de)