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Laco Uhrenmanufaktur

Von Stadtwiki

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Logo der Firma Laco Uhrenmanufaktur GmbH

Die Laco Uhrenmanufaktur GmbH ist ein Uhrenhersteller, der 1925 von Frieda Lacher und Ludwig Hummel unter dem Namen Lacher & Co. in Pforzheim gegründet wurde.

Geschichte

Der Unternehmensname Laco entstand aus dem Familiennamen Lacher und der Abkürzung Co. Zur Gründungszeit der Uhrenmanufaktur 1925 pflegten viele Uhrenhersteller in Pforzheim, ihre Gehäuse fast ausschließlich mit Schweizer Uhrwerken zu versehen. Diese wurden entweder komplett geliefert oder in Einzelteilen, die Arbeiter in den Fabriken selber zusammensetzten, um die Uhrwerke fertigzustellen. Das bedeutete erhebliche Zolleinsparungen.

Das Unternehmen startete erfolgreich, doch nach einigen Jahren gingen die Gründer getrennte Wege. Ludwig Hummel (* 26. Juli 1889) blieb bei dem ursprünglichen Unternehmen, der Uhrenfabrik Laco, während Frieda Lacher in die Fertigung von Präzisionsteilen für Armbanduhren einstieg. 1936 trat Erich Lacher, Frieda Lachers Sohn, in ihren Unternehmenszweig ein und übernahm schließlich dessen Leitung. Aus diesem Grund wurde die Firma in Erich Lacher Uhrenfabrik umbenannt. Diese produzierte erneut komplette Uhren.

Ludwig Hummel gründete 1933 in Pforzheim das Unternehmen Durowe (Deutsche Uhren-Roh-Werke). Dieses entwickelte sich zu einer Marke von Weltrang und in Verbindung mit dem Schwesterunternehmen Lacher & Co. zu Pforzheims bekanntester Uhrenfabrik. Ebenso wie andere Pforzheimer Uhrenproduzenten hatte sich Ludwig Hummel zum Ziel gesetzt, unabhängig von den Schweizer Herstellern zu werden und eine eigene Uhrenlinie zu erschaffen. Da die Nachfrage nach Armbanduhren in Deutschland nur langsam anstieg und viele Fabriken in Pforzheim weiterhin der Rohuhrwerke aus der Schweiz bedurften, waren seine Pläne nur schwer realisierbar.

Trotzdem wuchs das Unternehmen bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kontinuierlich. Die Anzahl der pro Monat produzierten Uhrwerke stieg von 20.000 auf 30.000 an. Auch während des Krieges stellte Laco Uhrwerke und Uhren her. Insbesondere waren Fliegeruhren gefragt. Die Modelle wurden mit einem 22-Linien-Ankerbrücken-Uhrwerk von Durowe ausgestattet und über ein Chronometer mit hoher Ganggenauigkeit justiert. Durowe versorgte nicht nur Laco mit Uhrenrohwerken, sondern auch andere Uhrenhersteller. Das Produktportfolio umfasste bald ein breites Sortiment an qualitativ hochwertigen Mechanismen für Armbanduhren.

Beim Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 wurden nahezu alle Fabriken zerstört. Doch der Wiederaufbau schritt zügig voran. Laco und die angeschlossenen Schwesterfirmen wurden 1949 wieder in Betrieb genommen. Mit Hilfe des Marshall-Plans errichtete Ludwig Hummel ein fünfstöckiges Gebäude für die Uhrenfabrik Durowe & Laco. Mitte der 1950er Jahre arbeiteten dort 1400 Menschen. Die Produktion von Rohuhrwerken stieg auf 80.000 im Monat.

Der Handaufzug ebenso wie die seit 1952 hergestellten Automatikmodelle verhalfen Laco bis 1959 zu einem starken Aufschwung. Durowe belieferte Uhrmacher mit immer mehr zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Uhrwerken.

Zu dieser Zeit gehörte Laco-Durowe bereits seit einigen Jahren zu der U.S. Time Corporation, bekannt als Timex. Infolge eines Umsatzrückgangs hatte Ludwig Hummel das Unternehmen am 1. Februar 1959 an den amerikanischen Uhrenhersteller verkauft. Besonders interessierte sich Timex für Laco-Durowes Fortschritte hinsichtlich der Möglichkeiten elektrischer und elektronischer Uhren. 1961 kam die Laco-electric auf den Markt – die erste zuverlässig funktionierende elektrische Uhr in Deutschland. Der Versuch von Helmut Epperlein aus Ersingen, 1958 die erste elektrische Uhr auf den Markt zu bringen, war aufgrund von Designfehlern weitgehend erfolglos geblieben.

Das Unternehmen blieb nicht lange in amerikanischem Besitz. Am 1. September 1965 übernahm die Schweizer Firma Ebauches S.A. Durowe. Lacher & Co. sowie Laco behielten ihre Firmennamen. Die Schweizer beabsichtigten, dass Durowe nur noch mechanische Uhrwerke für Damen- und Herrenuhren produzierte. Durch die deutsche Firma erlangten sie einen leichten Zugang zu den Märkten der damaligen E.E.C. – der heutigen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Durowe blieb ein dominierender Produzent – 1974 wurden insgesamt 550.000 Uhrwerke hergestellt. Aus der japanischen Quarzkrise resultierte jedoch, dass selbst der einst mächtige Konzern Laco-Durowe bald in Vergessenheit geriet.

In den 1980er Jahren wurde der Name Laco wiederbelebt. Die Erich Lacher Uhrenfabrik hatte als kleines Schwesterunternehmen von Laco die letzten Jahrzehnte weiterhin existiert. Am 8. September 1988 erwarb der geschäftsführende Gesellschafter Horst Günther die Namens- und Logorechte von Laco, wodurch das Unternehmen in die Lage versetzt wurde, ein modernes Sortiment hochwertiger Laco-Uhren herzustellen. Die meisten dieser Uhren sind heute noch mechanisch, laufen aber mit Schweizer oder japanischen Uhrwerken. Die Geschicke der Firma liegen in der Hand von Andreas Günther, der sechsten Managementgeneration.

Zum 75-jährigen Bestehen der Uhrenfabrikation hat Lacher 75 seiner legendären 40er-Pilotenuhren neu aufgelegt. 80 Prozent der verwendeten Teile wurden nach dem Originalmodell repliziert. Alle anderen Komponenten, insbesondere die Ritzel und die Radplatte für den indirekt angetriebenen zentralen Sekundenzeiger, wurden in begrenzter Anzahl hergestellt. Da die Jubiläumsauflage ein großer Erfolg war, beschloss das Unternehmen, Anfang 2003 eine neue Serie der Laco-Fliegeruhr auf den Markt zu bringen.

Laco musste am 30. Juni 2009 Insolvenz anmelden. Intensive Verhandlungen mit verschiedenen Unternehmen fanden statt. Die KIENZLE AG hat sich als ungünstiger Partner erwiesen: Für kurze Zeit war Laco unter dem Dach der Kienzle Lacher Uhrenmanufaktur GmbH zu finden, aber KIENZLE ging sehr bald in Liquidation. Bereits im Frühjahr 2010 hat Laco mit acht Mitarbeitern das Geschäft wieder aufgenommen und ist zu den ursprünglichen Wurzeln zurückgekehrt: Der Fokus sollte wieder auf dem Handwerk statt auf der Industrie liegen. Unter neuer Leitung wurden die Fliegeruhren weiter veredelt. Seit 2010 hat Laco zwei Dutzend neue Modelle auf den Markt gebracht.

Adresse

Laco Uhrenmanufaktur GmbH
Rastatter Straße 8
75179 Pforzheim
Telefon: (0 72 31) 2 04 13-0
E-Mail: infoAt sign.svglaco.de

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