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Herren von Straubenhardt

Von Stadtwiki

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Die Herren von Straubenhardt waren ein hochfreies Adelsgeschlecht. Ihre Stammburg war die Burg Straubenhardt bei Dennach.

Ihr Wappen war quer geteilt (oben silber und unten blau) und die Farben deuten auf eine fränkische Abstammung hin.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name bedeutet ungefähr "rauher Waldhang" und beschreibt damit die lokale Gegebenheit der Stammburg. Aber auch eine Deutung als Eigentumsbezeichnung "Waldhang des Struben" wäre möglich.

Geschichte

Angehörige der Adelsfamilie von Straubenhardt werden erstmals um 1060 erwähnt und gehörten zu dieser Zeit dem Hochadel an. Über ihre Herkunft gibt es nur Mutmaßungen. Aus der ersten urkundlichen Schenkung an das Kloster Hirsau werden Besitztümer in Weingarten und Bauschlott veräußert. Der Heimatforscher Adolf Reile geht hierdurch von einer Urheimat der Straubenharter in der Weingarter Gegend aus und argumentiert weiter, dass die Stammburg der Herren von Schmalenstein ebenfalls hier gemutmaßt wird und diese wohl miteinander verwandt waren. Gegen eine Verwandtschaft spricht jedoch, dass die gemeinsamen Besitzungen beider Familien erst im 14. Jahrhundert nachweisbar sind. Zudem wäre gemäß den Besitzungen der ersten schriftlichen Erscheinungen die Gegegend um Ettlingen und Malsch denkbar.

Seit mindestens 1232 gehörten die Herren von Straubenhardt nur noch dem Niederadel an. Sie sind als Lehensnehmer der Grafen von Malsch, der Grafen von Eberstein (bis 1254?), der Markgrafen, der Grafen von Vaihingen und der Grafen von Katzenelnbogen nachweisbar.

1367 kam es zu einem fehlgeschlagenen Überfall des Grafen von Eberstein mit weiteren Verbündeten auf den wirttembergischen Grafen. Es folgte eine württembergisch-ebersteinische Fehde, die auch die (unbeteiligten ?) Straubenhardter betraf. Zwischen 1374 und 1381 wurde die Burg Straubenhardt zerstört und die Markgrafen und Württemberger veranlassten, dass die Burg nicht wieder errichtet werden durfte. Der Familiensitz wurde folglich nach Schwann verlegt.

Das Adelsgeschlecht starb 1442 mit Hans von Straubenhardt im Mannesstamm aus. Teilweise gelangt die Erbschaft an die Enkelin Genoveva von Ow, die sich in die Nagolder Familie "Schenner" eingeheiratet hatte. Ihre Nachkommen nennen sich ab 1492 nachweislich "Schenner von Straubenhardt" und üben noch bis zum 30-jährigen Krieg Herrschaftsrechte aus. Dieses Geschlecht erlischt nach 1682.

Besitztümer

ursprüngliche Pfarrei Gräfenhausen gelb markiert

Der Schwerpunkt der Straubenhardter Besitzungen lag am Schwarzwaldrand und -vorland, aber anfangs auch im Ortenau und Kraichgau. Die Straubenhardter legten zahlreiche Waldhufendörfer an, worauf der Besitz des Zehnten in diesen Orten hindeuten. Der Ausgangsort dieser Siedlungsoffensive war wahrscheinlich Gräfenhausen und die "Herrschaft Straubenhardt" dürfte identisch mit der Pfarrsprengel Gräfenhausen gewesen sein. Zur Pfarrei Gräfenhausen gehörten die Orte Conweiler (Erstnennung 1297), Pfinzweiler (1328), Ottenhausen (1327), Schwann (1368), Arnbach (1109), Langenalb (1382), Dennach (1368), Dobel (1148), Neusatz (1257), Rotensol (1149) und Obernhausen (1350). Die Pfarrei endete östlich an der Enz, weshalb die Bewohner am linken Flussufer in Neuenbürg und Höfen ebenso kirchlich zu Gräfenhausen zählten. Ebenso wurde wohl die ehemalige Pfarrei Rudmersbach mit den Orten Niebelsbach und Feldrennach 1442 von Gräfenhausen abgetrennt. Ob die Straubenhardter Herren auch eine Rolle bei den Orten Langenbrand, Waldrennach, Salmbach und Grunbach spielten ist ungewiss. Der Heimatforscher Dr. Gerhard Kaller (1967) sieht auch in den Aufbau der Waldhufendörfer einen Hinweis darauf, wer den Ort einst angelegt habe. So wären die Hufen der Straubenhardter Ort breiter und kürzer als die der Dörfer der Herren von Calw.

Mit dem Niedergang der Straubenhardter ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurde sukzessiv die Besitzungen und Rechte verkauft. Letztenendes kamen die Güter der ehemaligen Herrschaft an Baden und Württemberg.

Quelle

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