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Herren von Eisingen
Von Stadtwiki
Die Herren von Eisingen waren der Ortsadel des Dorfes Eisingen im Mittelalter. Es handelte sich um ein örtliches Ministerialengeschlecht des Markgrafen. Sie führten zeitweilig den doppelten Namen: von Illingen, genannt von Ysingen.
Der erste Nachweis der Adelsfamilie ist im Jahr 1120 belegt. Damals schenkt eine Hiltigard de Usingen Güter an das Kloster Hirsau (CH, S. 36). Um 1140 treten Wernher von Usingen und sein Bruder Hug als Zeugen im Hirsauer Codex auf (CH, S.36). Ebenso taucht im Jahr 1197 ein Siegmund von Ysingen als Zeuge einer Schuldurkunde des Markgrafen auf.
Erst 1321 erscheinen die nächsten Herren von Eisingen: Dietrich von Illingen, genannt von Ysingen, und sein Bruder Markart. Ersterer war wohl sehr begütert (u.a. mit der Kirche in Tiefenbronn) und war der "Herr des adligen Hauses". Sein Bruder hingegen war Pfarrer von Eisingen. 1351 erscheint eine Ellin von Ysingen mit einer Stiftung an das Frauenkloster Lichtental. 1357 verlor das Adelsgeschlecht einen erheblichen Anteil an den Rechten am Dorf Eisingen, als ein Gerhard von Illingen, genannt von Eisingen, seine Güter zu Eisingen mit Vogtei und Kirchensatz an einen Bürger zu Pforzheim verkaufte. Mit der Zeit verkaufte der Ortsadel immer weitere Güter in Eisingen und ließen sich schließlich in Pforzheim nieder.
Um 1425 stand das Oberhaupt der Familie Dieter von Illingen, genannt von Ysingen, im Dienste des Markgrafen von Baden. 1431 verkauft Christine, genannt von Ysingen, den vierten Teil des kleine und großen Zehnts zu Eisingen an den Pfarrer zu Pforzheim in der St. Michaelskirche. 1466 wurde Ludwig von Ysingen vom Markgrafen mit einem Viertel des Schlosses Waldeck belehnt.
Ab Anfang des 15. Jahrhunderts erwarb der badische Markgraf sukzessiv das Dorf Eisingen und die Herren von Eisingen verloren ihre Ortsherrschaft. So verkauft u.a. Ludwig von Illingen, genannt von Ysingen, im Jahr 1495 und 1507 die Hälfte an Eisingen an den Markgrafen Christoph, womit das ganze Dorf an das Hause Baden ging. Der letzte Vertreter der Adelsfamilie scheint ein Peter von Ysingen gewesen zu sein, der in Pforzheim lebte.
Von einer Burg des Eisinger Ortsadels ist nichts nachgewiesen. Allerdings könnten die Eisinger Flurnamen "Hornungsheckle", "am Burgweg", "Burghecken" oder auch "unterer Bürkweg" auf eine solche Burg hindeuten.
Quelle
- Herman Schönleber (2010): Eisingen - vom Winzerdorf zur modernen Gemeinde