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Luftangriff auf Pforzheim
Von Stadtwiki
Beim Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 wurde die Innenstadt von Pforzheim vollkommen zerstört. Insgesamt 17.600 Menschen fanden in dem Inferno den Tod.
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23. Februar 1945
Unter dem Decknamen Yellowfin startete um 19:52 der Angriff der Royal Air Force mit 379 Flugzeugen. Innerhalb von 22 Minuten lud die britische Luftwaffe 1575 Tonnen Bombenmaterial aus einer Mischung von Spreng- und Brandbomben, Brandkanistern und Luftminen auf die Stadt ab und zerstörte so 98% der Pforzheimer Innenstadt. Insgesamt 17.600 Menschen fanden in den Flammen den Tod.
Umstritten ist der Grund des Bombardements. Auf der einen Seite wurden in Pforzheim Zünder für Flakgranaten sowie für Raketen vom Typ V1 und V2 gebaut, auf der anderen Seite war die deutsche Armee zu dieser Zeit schon am Boden und der Angriff kann somit als moral bombing gegen die Zivilbevölkerung gewertet werden.
Dieses Schicksal teilt sich Pforzheim vielen weiteren deutschen Großsstädten, wie beispielsweise mit der Stadt Dresden, die bereits in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 zerstört wurde. Eine Analogie gibt es auch zu der baskischen Stadt Gernika, die im spanischen Bürgerkrieg 1937 von der deutschen Legion Condor bombardiert wurde. Aus Verbundenheit mit diesem Schicksal wurde die Städtepartnerschaft zwischen Pforzheim und Gernika geschlossen und die Fußgängerbrücke über die Straße Am Waisenhausplatz vom Rathaus zur Stadthalle "Gernikabrücke" benannt.
Erinnern
- Die Stelen auf dem Wallberg
- Gedenkstätte auf dem Hauptfriedhof
- Gottesdienste, Glockenläuten und Ansprachen zum Jahrestag 23. Februar
- seit 2003 ist der 23. Februar offizieller Gedenktag der Stadt Pforzheim
Der Film Code Yellowfin interpretiert die Geschehnisse dieses Tages.
Gründe für die Bombardierung
Ziel des Angriffes war (wie anderswo) die Demoralisierung der Bevölkerung; auch spielte die feinmechanischen Industrie eine Rolle, die während der Kriegsjahre weitgehend auf die Produktion von Zündern umgestellt hatte. Da die Betriebe teilweise jedoch ausgelagert worden waren, galt der Angriff möglicherweise auch direkt der Altstadt, die mit ihren Fachwerkhäusern als schnell brennendes Ziel ausgewählt wurde.
Literatur
- Esther Schmalacker-Wyrich (Hrsg.): Pforzheim 23. Februar 1945 - Der Untergang einer Stadt in Bildern und Augenzeugenberichten. 3. Auflage. Verlag J. Eßlinger, Pforzheim, 1980, ohne ISBN.
- Ursula Moessner-Heckner: Pforzheim Code Yellowfin. Eine Analyse der Luftangriffe 1944-1945. Quellen und Studien zur Geschichte der Stadt Pforzheim. Band 2. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 (ISBN 3-7995-7402-6).
- Olaf Groehler: Zielort Pforzheim – Alliierter Bombenangriff. Pforzheim 1992 (Pforzheimer Hefte Nr. 1) ISBN 3980282236 (ISBN-10), ISBN 978-3980282239 (ISBN-13)
- Kritik am Werk durch die Friedensinitiative Pforzheim, veröffentlich in der Pforzheimer Zeitung vom 16. Februar 2005 (.pdf-Datei, 3,98 MB)
- Frithjof Rodi: Das Haus auf dem Hügel. Eine Jugend am Rande des Kraters. Würzburg, 2006, ISBN 3-8260-3350-7
Weblinks
- Wikipedia zum Thema „Luftangriff auf Pforzheim”
- Wikipedia zum Thema „Moral Bombing”
- Die private Webpräsenz von Christian Groh zum Thema „Geschichte der Zerstörung Pforzheims“
- Die private Webpräsenz von Helger Bauer zum Thema „Sammlung von Zeitungsauschschnitten und Bildern“
- "Tod im Luftschutzbunker" (ARD/NDR, 2005) – Schüler-Interviews der Klasse 8b der Osterfeld-Realschule Pforzheim mit Gerhard Ochs und Hans-C. Gerstung zu 60 Jahre Kriegsende